In einem Vor-Ort-Termin hat sich die Raunheimer SPD am vergangenen Samstag die Freisportanlage am Schnelser Weg in Raunheim angesehen. Neben Mitgliedern des Ortsvereins und der Fraktion waren auch der Parteivorsitzende und Bürgermeister Thomas Jühe, der Landrat des Kreises Groß-Gerau Thomas Will (SPD) sowie der Raunheimer Streetworker Dr. Isack Majura anwesend.
Die Freisportanlage wurde 2004 angelegt und seither stetig erweitert. Heute finden sich hier je zwei Fußball- und Basketballplätze, eine Pumptrackanlage, ein kleines Trampolin und eine Kletterwand für die Jüngsten sowie großzügige Grünflächen, die im Sommer auch von Familien gerne zum Picknicken genutzt werden. Wie Thomas Jühe erklärt, wurde dieser Ort seinerzeit von der Stadt Raunheim bewusst gewählt. Knapp ein Drittel der Raunheimer Bevölkerung wohnt in der benachbarten Siedlung, teilweise in beengten Verhältnissen und mit kaum Angeboten für Kinder und Jugendliche. Mit der Freisportanlage wurde für sie Zugang zu Grünflächen geschaffen sowie Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, der Bewegung und Begegnung im Freien. „Sozialpolitik kann nicht nur angebotsorientiert sein, sondern muss auch räumlich gedacht werden,“ ist Jühe überzeugt.
Bei der Gestaltung der Freisportanlage vor rund 17 Jahren erhielt die Stadt Raunheim auch tatkräftige Unterstützung aus der Bevölkerung, insbesondere von den Kindern und Jugendlichen aus der Nachbarschaft, die unter anderem bei der Pflanzung der Bäume halfen. Loubna Ouariach, Stadtverordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Raunheimer SPD war eine von ihnen. „Ich bin praktisch in diesem Park aufgewachsen. Ich fühle mich ihm sehr verbunden“, sagt sie. Dass die Jugendlichen seinerzeit so stark eingebunden wurden, ist für Jühe einer der Hauptgründe, warum die Anlage auch heute noch so viel Wertschätzung erfährt. „Wir hatten seit 2004 nicht einen Fall von Vandalismus“, weiß er.
Ähnliches berichtet auch Isack Majura. Der 70jährige Streetworker ist in Raunheim eine Institution und für die jungen Menschen eine Respektsperson. Als die Anlage angelegt wurde, erklärte er den Kindern und Jugendlichen, dass sie auch dafür verantwortlich seien. Laut Majura organisieren sie sich untereinander, achten darauf, dass Müll entfernt und Reparaturbedarf direkt gemeldet wird. Eine Gruppe Jugendlicher, die sich trotz des Regens auf dem Hartplatz zu einem Fußballspiel eingefunden hat, bestätigt, dass sie dies freiwillig täten. „Wir räumen auf, denn wir wollen ja hier zusammen spielen und Spaß haben“, sagt einer von ihnen. Auf die Frage hin, was sie sich in der Freisportanlage noch wünschen würden, nennen sie eine Beleuchtung des Fußballplatzes. Die SPD-Fraktion will nun prüfen lassen, ob dies mit einer Zeitschaltuhr zu ermöglichen sei, mittels der die LED-Beleuchtung abends abgedunkelt werde. Denn, so Jühe: „Mit Blick auf das Thema Lärm ist das der Kompromiss, den wir eingehen mussten. Es muss mit Rücksicht auf die Anwohnerinnen und Anwohner klar sein, dass abends Schluss ist.“